2020 war ein außergewöhnliches Jahr, mit mehr Schwierigkeiten als sonst. Dennoch ist eure Spendenbereitschaft nicht eingebrochen, und das ist phänomenal! Doch in diesem Jahr der unverhergesehenen Dinge sind auch viele ungeplante Ausgaben auf uns zugekommen, während fest zugesagte Förderungen weggebrochen sind.
In Nordostsyrien sind Alltagsmasken teure Mangelware. Als Corona-Präventivmaßnahme haben wir deswegen vor Ort schon über 8000 Masken bei lokalen Näher*innen produzieren lassen und verteilen diese an die Bevölkerung.
Heute, am Internationalen Tag des Ehrenamtes, möchten wir vor allem eins sagen: DANKE! Ein riesengroßes Dankeschön an alle, die sich ehrenamtlich bei CADUS engagieren. Nur zusammen können wir diese Organisation stemmen, und ihr prägt sie mit und gebt ihr nach Außen ein Gesicht.
Bald sind es schon vier Wochen, in denen wir täglich die Bewohner*innen des Camps Kara Tepe 2 auf Lesbos behandeln. Über den medizinischen Zugang gewinnen wir einen Einblick in das Leben im Camp. Viele Krankheitsbilder wiederholen sich immer wieder und stehen vermutlich in direktem Zusammenhang mit den aktuellen Lebensbedingungen dort. Angefangen bei häufigen Rückenbeschwerden, zurückzuführen auf das Schlafen auf dem Zeltboden, bis hin zu schwerwiegenden psychischen Problemen.
Zwei Mitglieder unserer Crew, die die ersten zwei Wochen unseres Einsatzes im Camp Kara Tepe 2 waren, erzählen von ihrem Einsatz. Rebekka (Ärztin) und Lamin (Rettungsassistent) berichten, wie es für sie war, in einem Geflüchtetenlager medizinisch zu arbeiten. Sie erzählen, was sie besonders frustriert hat und welche Eindrücke sie wieder mit nach Deutschland genommen haben.
Wir sind nun zusammen mit dem ASB seit zwei Wochen im Camp Kara Tepe 2 auf Lesbos in Griechenland. Ein erstes Zwischenfazit des Einsatzes lautet: it‘s complicated. Wir wollen nicht, dass Menschen in Lagern leben müssen. Faktisch lässt sich der aktuelle Zustand aber nicht kurzfristig auflösen, solange die EU daran kein Interesse zeigt. Also müssen wir mit dem arbeiten, was wir haben. Hier eine kleine Bestandsaufnahme, was wir auf Lesbos vorgefunden haben.
Nach langem Warten und gescheiterten Versuchen klappt es nun doch: CADUS geht nach Lesbos. Zusammen mit dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) haben wir auf eine offizielle Anfrage reagiert und schicken ein medizinisches Team nach Kara Tepe 2 (auch genannt Moria 2), um dort humanitäre Hilfe zu leisten. Eine Vorab-Crew von CADUS ist bereits vor Ort.
Trotz offensichtlicher Notlage auf der Insel Lesbos und offizieller Bitte um Unterstützung, verzögert die griechische Regierung schnelle Hilfe unabhängiger Organisationen.
Korruption und Krankheit gehen in einem Land selten gut einher, vor Allem dann nicht, wenn zusätzlich ein brutaler Bürgerkrieg tobt. Ein Bürgerkrieg, der in fast allen Landesteilen unglaubliche Zerstörung hinterlassen hat, in dem Bashar al-Assad unliebsame Bevölkerungsteile durch Aushungern und Angriffen mit chemischen Wirkstoffen in die Unterwerfung zwingen will. Seit Beginn dieses Jahres ist für die Menschen in Syrien eine neue, weniger sichtbare Bedrohung hinzugekommen: Der neuartige Coronavirus. Ein Gastbeitrag von Kristof Kietzmann.
Als es hier so richtig los ging mit der Pandemie, standen wir bei CADUS vor einer auch für unsere Verhältnisse ungewöhnlichen Situation: eine Krise direkt vor der eigenen Haustür, für die es in der Welt der humanitären Hilfe noch kaum Handlungsempfehlungen gab, an denen wir uns hätten orientieren können. Über unseren Crisis Response Makerspace waren wir mit genau den Menschen verknüpft, die es in so einer Situation braucht.
Zum 1x1 der Öffentlichkeitsarbeit einer Organisation die auf Spenden angewiesen ist gehört es, regelmäßig über ihre eigene Arbeit zu berichten. Trotzdem berichten wir vergleichsweise wenig über unsere Arbeit in Nordostsyrien. Was sind die Gründe für unsere Zurückhaltung, die in unserer PR-Abteilung bisweilen zu rauchenden Köpfen führt?
Vor einem Jahr haben wir zusammen mit unseren lokalen Partnern vom Kurdischen Roten Halbmond das Feldkrankenhaus in Al Hol, einem Flüchtlingslager in Nordost Syrien, eröffnet. Wir blicken auf ein ereignisreiches Jahr für uns, unsere Mitarbeiter*innen und unsere Partner.
Die letzten zwei Jahre war die Klinik in Rakka unser kleines Erfolgsprojekt, was viel zu wenig Aufmerksamkeit bekam. In den zwei Jahren in denen wir das Projekt gemeinsam betrieben, wurde die Klinik zu einem wichtigen Anlaufpunkt für die allgemeinmedizinische sowie pädiatrische und später auch gynäkologische Versorgung in Rakka. Umso trauriger sind wir, dass wir nun das Ende der gemeinsamen Arbeit in Rakka verkünden müssen.
Seit knapp 5 Wochen produzieren und verteilen wir vom xHain Stoffmasken und Gesichtsvisiere. Wir schauen dabei auf eine Entwicklung zurück, die wir so nicht haben kommen sehen. Ein Gastbeitrag von Felix Just vom xHain Berlin zur aktuellen Gesichtsvisier-Initiative.
Wir sind bei der Spendenkampagne des deutschen Charity-Streams Friendly Fire dabei! Gemeinsam mit #leavenoonebehind und dem Gängeviertel haben wir ein Statement zur aktuellen Situation verfasst.
Momentan ist es uns in deutschen Städten wohl mehr als sonst bewusst, wie wichtig sauberes Wasser für einen reibungslosen Alltag ist. Viele von uns kochen derzeit häufiger, als sie es sonst tun. Täglich werden wir daran erinnert, wie wichtig gründliche Handhygiene ist.
Im CADUS Crisis Response Makerspace, wo sonst Holzspäne fliegen und Schweißgeräte blitzen, stehen seit zwei Tagenviele Kisten und Kartons mit Stirnreifen und Folien. Diese Teile gehören zu Gesichtsschilden, sogenannten face shields, die seit dem zehnten April auch von hier aus an medizinische Einrichtungen verteilt werden.
Seit nunmehr zwei Wochen kennt das Tagesgeschehen neben der Gesundheitskrise, ausgelöst durch die Krankheit COVID-19, und die sich dramatisch verschlechternde Weltwirtschaftslage, gleicher Auslöser, andere Ursache, kaum noch andere Nachrichten. Clubsterben, Einzelhandel, Rettungsschirme, Reise- und Kontaktbeschränkungen, all das steht in einem Zusammenhang mit der gegenwärtigen Pandemie.
Mit dem Projekt CAROLA beteiligt sich CADUS an einer Initiative, die dem akuten Mangel an Gesichtszmasken in der COVID19-Pandemie mit einer flexiblen und langfristigen Lösung begegnet.
Die Finanzierung unseres Krankenhauses ist erstmal gesichert und wir setzen die Trainings des medizinischen Personals fort. Unter anderem geht es dabei um die Behandlung von Verbrennungen, die wir als einziges Krankenhaus im Camp behandeln können.
Das Corona-Virus stellt uns alle vor Herausforderungen. Für die Geflüchteten in den überfüllten Lagern auf den griechischen Inseln ist die Gefahr eines Ausbruchs ungleich größer.
Während sich die humanitäre Situation in Nordostsyrien keineswegs entspannt hat und die Bedrohung für das Gesundheitssystem und die Menschen durch das sogenannte Coronavirus zunimmt, wurde die Arbeit für Hilfsorganisationen erneut erschwert.
Wiedermal eine Möglichkeit für die EU zu zeigen, aus welchem Holz sie in Bezug auf Menschenrechte geschnitzt ist. Und wiedermal hört man das Holz krachend bersten.
Seit Ende Dezember sind, bis vor wenigen Tagen von europäischen Medien weitgehend unkommentiert, über eine Million Menschen in Syrien wieder auf der Flucht. Fliehend vor russischen Luftangriffen, schweren Artillerieschlägen auf dicht bewohntes Gebiet, vor den Bodentruppen der syrischen Armee. In Idlib nähert sich das, was man nur zynisch als Ende des neunjährigen Krieges in Syrien beschreiben kann. Ein Ende in Gestalt von millionenfachem Leid, blinder Zerstörung, Plünderung und Demütigung. Kurz gesagt: Ein Ende in Gestalt der Herrschaft Assads.
Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten stellen die des/der Autor*in dar und sind nicht notwendigerweise offizielle Position von CADUS e.V.
Die meisten von uns waren noch gar nicht richtig ins neue Jahr gestartet, als sich die Ereignisse in der Region anfingen zuzuspitzen. Die letzten drei Wochen waren für mehr oder weniger aufmerksame Nachrichtenleser*innen voller turbulenter Nachrichten, manche Medienvertreter*innen sprachen gar von einem neuen Krieg im Nahen Osten. Der folgende Beitrag soll die Ereignisse in Irak und Syrien kurz darstellen und beleuchten, welche Auswirkungen wir bei CADUS für humanitäre Akteure vor Ort fürchten.
Auch dieses Jahr waren wir wieder auf dem Chaos Computer Congress - zwischen Talks, Engeln, Schiffen und Leuchttürmen. Ein Rückblick auf "unseren" 36c3.
Wir verabschieden das vergangene Jahr 2019 und damit das fünfte Jahr unseres Bestehens. Wir lassen 2019 revue passieren und blicken vorwärts ins Jahr 2020. Also auf ins sechste Jahr CADUS!