COVID-19 response: Masken in Nordostsyrien
Aufgrund von Sanktionen und beschränkten Hilfslieferungen gibt es in Nordostsyrien einen Maskenmangel. Während Covid-19 Infektionszahlen steigen, haben die Menschen kaum die Möglichkeit, sich dagegen zu schützen. Wir produzieren bei lokalen Werkstätten Masken und verteilen sie dann an die Menschen in Tal Tamr und den umliegenden Gemeinden.
In Nordostsyrien sind Alltagsmasken teure Mangelware. Als Corona-Präventivmaßnahme haben wir deswegen vor Ort schon über 13.400 Masken bei lokalen Näher*innen produzieren lassen und verteilen diese an die Bevölkerung.
Wirtschaftliche Krise als Gesundheitsrisiko
Die prekäre wirtschaftliche Lage in Nordostsyrien, die Inflation und Sanktionen im Import führen dazu, dass medizinische oder Alltagsmasken ein sehr seltenes und teures Gut sind. In einer Bevölkerung, in der 80% der Menschen unter der Armutsgrenze leben, müssen sich Familien beim Einkauf oft entscheiden, ob sie Essen auf den Tisch stellen oder Masken kaufen wollen.
Viele Menschen sind aus ihren Heimatorten vertrieben worden und leben in überfüllten Unterkünften, in denen Abstand halten kaum möglich ist. Auch die sanitäre Versorgung lässt in solchen Orten kaum zu, sich an die Hygieneregeln zu halten.
Masken aus Syrien für Syrien
Einfach viele medizinische Masken nach Nordostsyrien zu schicken um das Problem zu lösen ist leider auch nicht möglich. Sanktionen verbieten die Einfuhr von großen Mengen solcher Güter und sowohl Transportkosten als auch Mehraufwand wären nicht leistbar gewesen für uns. Deswegen haben wir uns mit den lokalen Gesundheitsstrukturen, wie dem Stadt- und Gesundheitsrat von Tal Tamr (unseren Partnern vor Ort) zusammengetan und die lokale Produktion von Alltagsmasken veranlasst. Näher*innen wurden von Mediziner*innen angeleitet, und konnten so bis jetzt 13.500 Masken anfertigen. Angestellte des Gesundheitsbereichs in der Stadt Tal Tamr verteilen die Masken in Hygienepäckchen mit ausführlichen Anwendungsanleitungen an die Bevölkerung der Stadt und der umliegenden Gemeinden. Zusätzlich führt unser Personal vor Ort hygienische Schulungen mit Angestellten des örtlichen Gesundheitsrats durch.
Fortschritt des Projekts
Wir starteten das Projekt im Oktober 2020 und konnten durch eine Finanzierung des Lush Charity Pots zu Anfang 8.000 Masken produzieren.
Nach einer eigenen Spendenaktion konnten wir im Juli 2021 noch einmal 4.450 Masken nachproduzieren lassen.