Primary Health Clinic Rakka

Zielland/-region: Nordostsyrien, Rakka

Zeitraum: Juli 2018 - Mai 2020

Kurzbeschreibung:

Zusammen mit unserer Partnerorganisation Heyva Sor haben wir eine ambulante allgemeinmedizinische Klinik eingerichtet, in der täglich ca. 120 Patient*innen behandelt wurden. In der jahrelang vom Islamischen Staat besetzten Stadt ist der medizinische Bedarf der (zurückkehrenden) Bevölkerung hoch. Mit der Möglichkeit gynäkologischer und kinderärztlicher Behandlungen konnten wir eine wichtige Versorgungslücke schließen.

Projektverlauf:

Im Oktober 2017 wurde die ehemalige Hochburg des Islamischen Staat nach vier Jahren unter der Kontrolle des Terrorregimes befreit.

Diese Zeit und der Kampf um die Stadt hat viele Todesopfer gefordert und die Stadt in großen Teilen zerstört. Unter der Herrschaft des IS war eine breite medizinische Versorgung der Bevölkerung nicht gegeben oder unerschwinglich. Beim Rückzug wurden gezielt Gesundheitseinrichtungen vom IS zerstört und die Stadt systematisch vermint. Ein Umstand, der noch lange nach den Kämpfen schwere Verletzungen und Todesopfer fordert.

Gleichzeitig sind mehr und mehr Menschen in die Stadt zurückgekehrt. Sie lebten oft monate- bis jahrelang in unterversorgten Lagen und sind besonders auf medizinische Behandlung angewiesen.
Aus diesen Gründen haben wir zusammen mit Heyva Sor eine Primary Health Clinic eingerichtet und behandeln dort seit Juli 2018 Patient*innen. Das Team aus lokalen Mitarbeiter*innen von Heyva Sor besteht aus Internist- und Kinderärzt*innen sowie Pflegekräften und gynäkologischem Fachpersonal. Neben allgemeinmedizinischer, kinderärztlicher und gynäkologischer Versorgung können auch akute Notfälle behandelt, stabilisiert und ins nächste Krankenhaus transportiert werden.

Neben dem täglichen Betrieb führen wir medizinische Trainings und Fortbildungen aus den unterschiedlichsten Bereichen für unser lokales Personal durch, um die Versorgungslage in der Region nachhaltig zu verbessern.

Überdurchschnittlich viel wird die Klinik von Frauen, Kindern und Schwangeren aufgesucht, die besonders unter Unterversorgung gelitten haben. Täglich werden ca. 120 Patient*innen und somit zehntausende Menschen seit Projektbeginn durch das Team versorgt. Die hohen Patient*innen Zahlen belegen, dass der IS zwar militärisch besiegt wurde, die lokalen Strukturen und die zurückgekehrte Bevölkerung von Rakka aber weiterhin dringend auf medizinische Unterstützung angewiesen ist.

zurück zur vorherigen Seite

Archiv